Was ist Urgetreide?

Einkorn, Emmer, Dinkel

Dinkel wird wie Einkorn und Emmer als Urgetreide oder Urkorn bezeichnet. „Ur“ deshalb, weil zumindest mit Einkorn und Emmer der Ackerbau begann. Bestimmte Wildformen der Pflanzen wurden so Schritt für Schritt kultiviert. Der Beginn dieser Entwicklung wird auf ca. 8200 v. Chr. zurückdatiert.

Enge Verwandtschaft mit dem Weizen

Einkorn, Emmer und Dinkel sind die Vorgänger des heutigen Weizens und eng mit diesem verwandt (Mehr Informationen zu den Weizenarten gibt es hier). Bis zur Bronzezeit waren Einkorn und Emmer bedeutende Getreidearten. So hatte auch „Ötzi“, die bekannte Gletschermumie, zu seinen Lebzeiten Einkorn als Vorrat dabei als er sich auf den Weg machte die Alpen zu überqueren.

Fast verschwunden im Mittelalter

Im Mittelalter waren Einkorn und Emmer fast verschwunden, es dominierten Roggen, seltener Weichweizen und in Südwestdeutschland der Dinkel. Weitere Infos zu der Getreideart Dinkel gibt es hier. Heute wird Einkorn nur noch wenig in Europa angebaut. Zu finden ist dieser vor allem in Österreich und in einigen Regionen Italiens. Auch der Emmer wird in größeren Mengen in Italien angebaut. Bedeutend ist der Einkorn-, Emmer- und Dinkelanbau vor allem im ökologischen Anbau.

Einkorn und Vorteile in der Ernährung

Einkorn ist ernährungsphysiologisch sehr wertvoll. Es zählt zu dem Getreide mit einem hohen Gehalt an Carotinoiden, sekundären Pflanzenstoffen, die in der Natur für gelb‑, orange- und Rotfärbung verantwortlich sind. Einkorn zeichnet sich besonders durch das Carotinoid Lutein aus. Dieses wird auch im menschlichen Auge angereichert und schützt unsere Netzhaut durch dessen antioxidative Eigenschaften vor freien Radikalen (mehr zu freien Radikalen und Lutein findet ihr in diesem Video). Lutein scheint auch auf die Entstehung der altersbedingten Netzhautdegeneration Einfluss zu nehmen.