Getreideart Dinkel

Getreideart Dinkel

Was unterscheidet den Dinkel vom Weizen?

Dinkel und Weichweizen stammen beide von einer Wild-Einkornform ab und sind somit eng miteinander verwandt. Generell werden zu den Weizenformen Dinkel, Hart- und Weichweizen, Einkorn und Emmer gezählt. Beim Dinkel sind die Körner in harten Spelzen geschützt und werden auch beim Treschen nicht freigegeben. Der Spelz des Dinkels muss daher vor der weiteren Verarbeitung mechanisch entfernt werden. Dinkelmehl ist somit in der Herstellung teurer als Weizenmehl.

Der Dinkel und Hildegard von Bingen

Der Dinkel wird gerne mit Hildegard von Bingen in Verbindung gebracht, die den Dinkel als bestes Getreide bezeichnete. Laut ihr war der Dinkel die Basis für eine gesunde Ernährung. Studien haben gezeigt, dass der Dinkel gegenüber dem Weizen bestimmte Vorteile aufweist.

Die Vorteile von Dinkel

Dinkel hat mehr Mineralstoffe

Bestimmte Mineralstoffe wie Zink und Selen sind im Dinkel mehr enthalten als im Weizen. Zink ist Bestandteil von Enzymen und ist für ein funktionierendes Immunsystem wichtig. Selen schützt, als Bestandteil eines Enzyms, unsere Zellmembranen vor Zerstörung durch Oxidation.

Dinkel enthält mehr Rohfett

Dinkelvollkornmehl weist einen etwas höheren Fettanteil als Weizen auf. Dabei sind ungesättigte Fettsäuren verstärkt vorhanden, verglichen mit dem Weizen.

Dinkel enthält höhere Carotinoidgehalte

Die Getreideart Dinkel weist im Vergleich zum Weizen etwas höhere Carotinoidgehalte auf. Dies lässt sich z.B. auch an der Farbe von Dinkelprodukten erkennen. Diese sind oftmals gelber gefärbt als Weizenprodukte. Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe und Vorstufe von Vitamin A. Dies bedeutet, dass dieses Vitamin ausgehend von den Carotinoiden in unserem Körper gebildet wird. Vitamin A ist zum einen Bestandteil der Sehpigmente unserer Augen und zum anderen wird das Vitamin für das Wachstum verschiedener Zellen benötigt.

Dinkel trägt zur kulturellen und geschmacklichen Vielfalt bei

Neben den ernährungsphysiologischen Vorteilen des Dinkels trägt der Anbau von Dinkel, (Einkorn und Emmer) zu einer kulturellen Vielfalt auf dem Feld und den daraus gewonnenen Produkten bei. Ihr aromatisch nussiger Geschmack ist Abwechslung unter den oftmals eintönigen Weizenprodukten.

Dinkel ein Urgetreide

Die Getreideart Dinkel wird wie Einkorn und Emmer gerne als Urgetreide oder Urkorn bezeichnet. „Ur“ deshalb, weil zumindest mit Einkorn und Emmer der Ackerbau begann. Bestimmte Wildformen der Pflanzen wurden so Schritt für Schritt kultiviert. Der Beginn dieser Entwicklung wird auf ca. 8200 v. Chr. zurückdatiert. Mehr zu den alten Getreidearten gibt es hier (Klick) zu lesen.

Quellen

  • Miedaner, T., Longin, F. (2012) Unterschätzte Getreidearten, Einkorn, Emmer, Dinkel & Co., Agrimedia GmbH & Co. KG.
  • Ruibal-Mendieta, N. L., Delacroix, D. L., Mignolet, E., Pycke, J.-M., Marques, C., Rozenberg, R., Petitjean, G., Habib-Jiwan, J.-L., Meurens, M., Quetin-Leclercq, J., Delzenne, N. M., Larondelle, Y. (2005), Spelt (Triticum aestivum spelta) as a source of breadmaking flours and bran naturally enriched in oleic acid and minerals but not phytic acid, Journal of Agricultural and Food Chemistry, 53(7):2751-2759.